Immer faszinierend
Ein rauschendes Fest der Farben und Düfte wird auf der Insel Rügen im Herbst gefeiert. Wenn die Bäume ihr buntes Blätterkleid anlegen und in der Luft der würzige Geruch von aufgewühlter Erde liegt. Dann ist Zeit und Ruhe zum Krafttanken und Durchatmen am Strand, der im Gegensatz zu den turbulenten Sommermonaten menschenleer erscheint. Weit über das Land ist das Geschrei der Möwen zu hören, die pfeilschnell in die Ostsee abtauchen, um den einen oder anderen fetten Brocken zu erhaschen.
Kraniche finden sich am Himmel zum V zusammen. Trompetend lassen sie sich im Abendrot in den seichten Boddengewässern nieder, um sich auszuruhen. Denn bereits am nächsten Morgen geht es für die eleganten Vögel wieder hinaus auf abgeerntete Felder.
Im Winter gehört die Insel den Einheimischen. Nur zum Jahreswechsel erwacht die Insel noch einmal kurz aus ihrem Winterschlaf. Dann lodern hier und da an den Stränden die Neujahrsfeuer. Man rückt zusammen und wärmt sich mit Glühwein und Erinnerungen an den letzten Sommer auf Rügen. Wenn die Temperaturen tagelang unter Null sind, dann kann man an der Küste ein besonderes Naturschauspiel erleben: Eisschollen, die sich zu meterhohen Bergen auftürmen. Dieses Spektakel lässt sich besonders gut am Thiessower Haken im Südosten der Insel beobachten. Dem Ort, an dem der Greifswalder Bodden und die Ostsee zusammentreffen. Dick einmummeln heißt es bei einem Spaziergang. Denn mitunter weht dort ein eisiger Ostwind und die Temperaturen klettern runter bis auf Minus zehn Grad.
Rügens Strände sind übrigens wahre Schatztruhen für Kreative. Denn Steine, Muscheln, Seeglas und angeschwemmtes Holz regen nicht nur die Fantasie des Betrachters an. Aus den Strandfunden lassen sich auch echte Kunstwerke fertigen. Eine schöne Erinnerung an den Urlaub auf Deutschlands größter Insel.
Foto: TMV/outdoor-visions.com
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